Salesforce DMP

Sales­force hat mit­tler­weile angekündigt, dass dass DMP eingestellt wer­den soll. Dies liegt unter Anderem an eini­gen Lim­i­ta­tio­nen, die Sales­force DMP mit sich bringt. 

Auf den ersten Blick ist das DMP-Konzept sehr vielver­sprechend und ähnelt der CDP-Kat­e­gorie: eine 360-Grad-Sicht auf den Kun­den, das Aufdeck­en von Verbindun­gen und Erken­nt­nis­sen, die Erstel­lung von Seg­menten und opti­mierte Erfahrun­gen mit den Kunden.

Jedoch weist die DMP Cus­tomer 360 auch eine entschei­dende Schwach­stelle auf. Sales­force DMP ist näm­lich kom­plett auf Cook­ies aufge­baut. DMPs sam­meln schließlich einen großen Teil ihrer Kun­den­dat­en durch Ausle­sen von Cook­ies im Inter­net — meist ohne das explizite Wis­sen der Kun­den über diesen Vor­gang. Die dadurch ange­häuften Daten­sätze, die besten­falls mit pas­siv­er und schlecht ver­standen­er Zus­tim­mung gesam­melt wer­den, sind der Treib­stoff für das Cook­ie-basierte Sys­tem. Dies wird zum Einen oft als unethisch kri­tisiert; zum Anderen schadet der Nieder­gang von Drit­tan­bi­eter-Cook­ies dieser Funk­tion­sweise immens.

Zwar kön­nen DMPs auch First-Par­ty-Dat­en ein­beziehen, aber da Onboard­ing-Pro­duk­te Tage oder Wochen brauchen, um Offline-Dat­en auf die Plat­tform zu brin­gen (z.B. von Point-of-Sale-Transak­tio­nen), gibt es immer eine große Verzögerung zwis­chen Kun­den­in­ter­ak­tion und Medi­en­reak­tion. Diese Latenzzeit erschw­ert die Koor­di­na­tion zwis­chen Online-Inter­ak­tio­nen und per­sön­lichen Kundenkontakten.

Darüber hin­aus treten bei der DMP-Cus­tomer-360-Liefer­kette teil­weise große Daten­ver­luste auf. Dat­en gehen ver­loren, wenn sie beim Ein­tritt in die Plat­tform nicht übere­in­stim­men, und dann wieder, wenn sie beim Ver­lassen der Plat­tform in die Kauf-/Verkauf­s­plat­tfor­men nicht übereinstimmen.